Seit mehr als 100 Jahren wird das bereits in der Antike viel gerühmte Heraheiligtum auf der Insel Samos unter Federführung des DAI von Altertumsforschern untersucht. Dabei ist die Entwicklungsgeschichte von einem kleinen Heiligtum mit Altar am Anfang des 10. Jhs. v. Chr. zu der von Herodot erwähnten größten Tempelanlage der Griechen, die wohl im ausgehenden 6. Jh. v. Chr. erbaut wurde, und dem allmählichen Niedergang von hellenistischer bis in byzantinische Zeit in all ihren Zusammenhängen aufgezeigt worden.
- Der bronzene Wasserspeier in Form eine Löwenkopfes, auf dem sich ein Frosch niedergelassen hat, wurde in einem archaische Wasserbecken im Heraion von Samos gefunden. Er befindet sich heute im Athener Nationalmuseum.
- Drei hölzerne Schiffsmodelle aus dem Heraion von Samos. Die der Hera geweihten Objekte wurden bei Ausgrabungen im Südostgebiet des Heiligtums entdeckt. Ihre gute Erhaltung haben sie der Lagerung im Grundwasser zu verdanken. Heute werden sie im Archäologischen Museum in Vathy/Samos aufbewahrt.
- Geometrischer Brunnen im Heraion von Samos. In dem Bereich der späteren Exedra der Ciceronen ergrabenen Bauwerk wurden diverse, z.T gut erhaltene Gefäße gefunden.
- Wasserschacht im südlichen Bereich des Heraions von Samos.
- Stehendes Wasser im Bereich des großen Tempels (Dipteros II) im Heraion von Samos, Frühjahr 2013.
Bei den Arbeiten ist eine Vielzahl hydrotechnischer Elemente freigelegt, registriert, weitgehend auch dokumentiert, oft unzureichend publiziert und z. T. grundlegend falsch interpretiert worden. In dem Forschungsprojekt ›Wasser und Kult im Heraion von Samos‹ sollen die bisherigen Forschungsergebnisse im Gesamtareal unter wasserwirtschaftlichen und wasserbaulichen Gesichtspunkten analysiert und die Rolle erforscht werden, die die zahlreichen Wasserinstallationen im Kultgeschehen spielten.
Text u. Fotos: DAI