Der griechische Wein gehört in jeden weltoffenen, modernen Weinladen

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Die gleichen Fragen und noch bessere Antworten!

Ich frage mich schon lange, warum mir immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden, wenn es um griechischen Wein geht.

Ich meine nicht Fragen von x-beliebigen Leuten, sondern von Weinexperten und Journalisten. Nein, ich habe jetzt keine Lust die Fragen aneinanderzureihen, sondern gebe gleich die Antworten, damit es möglichst viele lesen, bevor sie Fragen stellen … 

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  1. Der griechische Wein ist nicht besser oder schlechter als Weine anderer Länder. Er hat einfach nur eine jüngere Geschichte als die sogenannten „etablierten Weinnationen“.
  2. Der Ruf hat auch unter billigen griechischen Restaurants hellenischer Einwanderer gelitten, die ungelernt Restaurants betrieben. Vor allem aber die “Bakalis” Großhändler haben daran eine große Schuld, weil Sie die Gastronomen im Weinbereich nicht anlernten, es auch gar nicht konnten. Sie haben die Tavernas in Deutschland oft nur mit Billigweinen und anderen Billigprodukten sowie “Blenderweinen” quasi verseucht und überschwemmt und durch sog. Creditlines auch bis in die heutige Zeit ab- und anhängig gemacht. Damit kann sich ein ungelernter Gastronom kaum weiterentwickeln.
  3. Der richtig gute Wein aus Griechenland hatte ein „Stiefmütterchen-Dasein“ und daher kaum Chancen sich zu zeigen. Das ändert sich gerade kräftig, aber was 40 Jahre lang in den Köpfen der Menschen war, kann man nicht in ein paar Jahren reparieren.
  4. In vielen Blindproben gewinnen „Made in Greece“ Weine häufig gegen ihre gleichteure Konkurrenz (bis zu 25 Euro). Natürlich kann nicht jeder Wein die Probe bestehen. Das gilt aber auch für Weine aus Frankreich, Italien und viele mehr.
  5. Der griechische Wein gehört in jeden weltoffenen, modernen Weinladen, denn das vielfältige griechische Terroir ist einzigartig, wie man schon von alters her weiß. Der Verbraucher darf Aufklärung und Vielfalt erwarten. Dies ist gewiss nicht nur die Pflicht und Aufgabe der Großhändler, sondern auch die der jeweiligen Weinhändler und Restaurants mit internationaler Weinauswahl. In diesem Punkt bedarf es dringend des Umdenkens, da bisher leider viel zu wenig proaktiv gehandelt wird. Kompetente Weinhändler und Sommeliers sollten griechische Weine repräsentieren und promoten können. Nein, nicht aus Mitleid, sondern weil sie einfach dazu gehören und ohne diese – in einer Auswahl mit den besten Weinnationen – eindeutig etwas fehlt. Und auch weil französischer, italienischer und spanischer etc. Weinanbau sich ohne die Hellenen höchstwahrscheinlich anders entwickelt hätte. Denn ihre Weinkultur haben viele dieser Länder in erster Linie den Griechen zu verdanken.

Wer sehr guten griechischen Wein probiert, bleibt nicht selten hängen. Das zeigt die Erfahrung.

Es ist einfach, Wein aus Griechenland weiter auszuklammern, mit Scheuklappen durch die Weinwelt zu gehen, uninformiert zu bleiben und weiterhin in Klischees zu denken, die bis zu 40 Jahre alt sind, aber auch feige und gegen den Trend.

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About Author

Ralph Urban arbeitete nach seiner Fachhochschulreife in verschiedenen zentralen Marketing Positionen. Schließlich landete er bei der größten Reederei Deutschlands, wo er sich als Manager für den Bereich e-Business u. a. für den papierlosen Arbeitsablauf einsetzt. 2010 gründete er den Weinhandel Wine and Nature, das ausschließlich auf hochwertige, nachhaltige und / oder biologische Weine aus Griechenland setzt. Das Besondere: Ein sehr gutes Preis- Leistungsverhaltnis. Quasi als ein "Botschafter des griechischen Weins in Deutschland" setzt sich Ralph Urban nachhaltig für die Verbesserung des Images hellenischer Weine ein. Wine and Nature fordert vor allem kleinere Kellereien, die ebenso ein Selbstverständnis für nachhaltig und / oder biologisch angebaute Weine pflegen. Ralph Urban hält Vortrage und gibt Seminare und veranstaltet kleinere Messen, Verkostungen oder ähnliche Events. Er überrascht immer mehr deutsche Kunden mil hervorragender Qualitat griechischer Weine.

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