Der Retsina blickt auf eine Geschichte von 3.500 Jahren zurück, und wie bei so vielen Dingen, die wir in unserer Zeit genießen, handelt es sich um ein Produkt, das zufällig entdeckt wurde. Im alten Griechenland, als der Wein in großen Tongefäßen, den Amphoren, gekeltert und gelagert wurde, konnte der Sauerstoff leicht durch die poröse Oberfläche eindringen und den Wein oxidieren lassen.
Eine der Lösungen, um den Wein zu schützen, war die Versiegelung der Öffnung, aber auch des Inneren des Gefäßes mit Harz von den Pinien, die nahe den Weingärten wuchsen. Dieser Kontakt des Harzes mit dem gärenden Most verlieh dem Wein jedoch etwas von der Frische der Pinie, was zu einem Charakter führte, der sich rasch großer Beliebtheit erfreute. So entstand eine neue Kategorie, der „oinos rhetinetes“ oder geharzter Wein, der während der Antike nicht nur in Griechenland, sondern auch in vielen anderen Gegenden am Mittelmeer anzutreffen war.
Mit der Zeit beschränkte sich die Erzeugung von Retsina jedoch auf Mittelgriechenland. Von dort aus verbreitete sich der Retsina wieder nach Makedonien und zu den Ägäisinseln. Die Abfüllung des Retsina erstmals in den Fünfzigerjahren verlieh der Produktion neuen Schwung, und der Tourismusboom in Athen während des folgenden Jahrzehnts mach-te den Retsina in der ganzen Welt bekannt.
Leider hatte der Retsina seinen Glanz zu dieser Zeit bereits eingebüßt. Schlechte Herstellungspraktiken, bei denen das Harz benutzt wurde, um Mängel von Weinen minderer Qualität zu kaschieren, hatten diese Kategorie traditioneller Weine insgesamt in Verruf gebracht.
Legende und Wahrheit
Retsina ist kein Wein
Der Retsina ist der traditionelle Wein Griechenlands und, wie alle Weine, ein Produkt aus der Gärung von Traubenmost.
Retsina wird aus Harz gemacht
Der Unterschied des Retsina gegenüber den übrigen Weinen ist die Zugabe von natürlichem Pinienharz während der Gärung des Mosts. Nach dem Ende der Gärung wird das Harz entfernt. Dieser kurze Kontakt des Mosts mit dem Harz unter kontrollierten Bedingungen verleiht dem Wein sein charakteristisches Aroma.
Retsina ist ein Wein minderer Qualität
Wie bei allen Weinen hängt die Qualität des Retsina von der Güte der Rohstoffe und den Keltertechniken ab. Die Qualität eines Retsina ist mit anderen Worten eine Frage, die eindeutig von den Entscheidungen des Winzers abhängt. Die Wahl eines Harzes von angemessener Qualität wie auch das Erzielen des Gleichgewichts zwischen den Aromen aus dem Harz und aus den Trauben sind sogar Faktoren, die das Keltern erschweren. Ein Qualitätsretsina ist ein Weintyp, der vom Winzer besondere Fähigkeiten verlangt.

Foto aus kechris.
Retsina enthält chemische Aromastoffe
Der aromatische Charakter des Retsina ist das Ergebnis einer Kombination aus den Aromen der Traube und des natürlichen Harzes der Aleppokiefer Pinus Halepensis sowie dem Kelterverfahren.
Retsina altert nicht
Der Retsina ist ein Wein, der üblicherweise darauf abzielt, im ersten Jahr nach der Kelterung genossen zu werden. Dennoch kann der Retsina auch vor der Zeit Bestand haben, abhängig von der gewählten Rebsorte und dem Kelterverfahren, wie alle hochqualitativen Weißweine. Die TRÄNE DER PINIE zum Beispiel, der einzige Retsina aus der Assyrtiko-Traube, der im Fass reift, hat ein Alterungspotenzial von bis zu einem Jahrzehnt.
Retsina kann überall auf der Welt erzeugt werden
Der Retsina ist ein Typ Wein, der ausschließlich in Griechenland erzeugt wird, und als ein solches einzigartiges Erzeugnis wird er durch die europäische Gesetzgebung mit der Kennzeichnung „traditionelle Bezeichnung“ geschützt.
Der Retsina ist ein überholter Wein
Der Retsina ist ein traditionelles griechisches Erzeugnis mit einer jahrtausendealten Geschichte, das ein hohes Qualitätsniveau erreichen kann und den Ansprüchen heutiger Verbraucher vollauf genügt, wenn es mit modernen Kelterverfahren hergestellt wird. Diese Qualität wurde konkret im Fall von KECHRIBARI und der TRÄNE DER PINIE mit dutzenden Preisen auf allen großen Weinwettbewerben im Ausland honoriert.

Foto aus kechris.
Die Winzereien
1939 wird der Retsina Kechribari (Bernstein) in der traditionellen Familientaverne „Kokoras“ (Hahn) in der Altstadt von Thessaloniki aus der Taufe gehoben. Dank der Qualität des Produkts verbreitet sich sein guter Ruf rasch, und die Nachfrage steigt schnell. Heute werden die Retsinas der Kellerei in mehr al 20 Länder exportiert. 1895 ist die erste Winzerei “Tenedos” der Familie Malamatinas in Alexandroupolis gegründet und 1936 findet er neue Weinberge on Avlida, Boeotia.
Die dritte Generation Evangellos Malamatinos schafft es, Retsina in Flaschen zu füllen und heute werden über 50.000.000 Flaschen Malamatina in Griechenland konsumiert in mehr als 25 Länder exportiert.
Vassilios Kourtakis, der gleichnahmigen Retisnamarke war eine Hauptfigur in der Retsina Kultur und ein visionär der den Wein Market förderte. Andere Winzer, die Retsina wieder ins Leben grabcht haben sind Gikas Winzerei, Papagiannakos, Gaia, Apostolidi, Tetramythos usw.