Am malerischen Strand Santa Maria im Norden der Kykladeninsel zogen sie mit Handtüchern und Transparenten auf, um ihre Forderung nach freiem Zugang zu den Stränden und dem Schutz der öffentlichen Küsten zu unterstreichen.
Dieser Protest richtet sich keineswegs gegen Touristen, sondern gegen die zahllosen illegalen und halblegalen Strandbars, die die Strände mit ihren Liegen und Schirmen überschwemmen. Bereits Anfang Mai hatte der stellvertretende Staatsanwalt des obersten griechischen Gerichtshofs einen Aufruf gestartet, um gegen dieses Phänomen vorzugehen. Das Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Bürgerinnen und Bürger einen ungehinderten und freien Zugang zu den Stränden haben, denn gemäß dem griechischen Gesetz gibt es keine Privatstrände – sie gehören allen.
Griechenland und seine Inseln verfügen über die längste Küstenlinie im Mittelmeer, was Kontrollen erschwert. Viele Betreiber von Strandbars umgehen die Vorschriften und werden immer dreister. Das Gesetz besagt, dass kein Strand zu mehr als der Hälfte bewirtschaftet werden darf, aber zahlreiche Abweichungen werden geduldet. Einige Betreiber nutzen nur 16 Quadratmeter Land von der Gemeinde, um dann unzählige Quadratmeter mit kostenpflichtigen Liegen und Sonnenschirmen zu füllen, berichteten die Demonstranten.
Die Bewegung der “Bürger Paros für freie Strände” wird von den Medien bereits als “Handtuchbewegung” bezeichnet und erhält erheblichen Zuspruch in den sozialen Medien. Ihr mutiger Einsatz könnte in ganz Griechenland Wellen schlagen und dazu beitragen, dass der freie Zugang zu den Stränden und der Schutz der öffentlichen Küsten gewährleistet bleiben.
Aus Angst vor möglichen Geldstrafen und Inspektionen waren Sonnenliegen und Strandmöbel auch auf der Insel Naxos von den Stränden eingesammelt. Die ungewöhnliche „Abholung“ begann in Plaka, als aufmerksame Anwohner Lastwagen ohne Kennzeichen bemerkten, die die Sonnenliegen von den Strandläden forttransportierten.
Die unerwartete „Operation“ setzte sich heute Morgen in Plaka sowie an anderen bekannten Stränden der Insel, wie Agia Anna und Agios Prokopios, fort. Die Betreiber der Strandbars und Liegestuhlvermietungen scheinen sich in Alarmbereitschaft zu befinden und versuchen, ihre Möbel und Ausrüstung so schnell wie möglich zu entfernen, um möglichen rechtlichen Konsequenzen zu entgehen.
Die genaue Ursache für die plötzliche Aktion ist noch unklar, aber es wird angenommen, dass die lokalen Behörden möglicherweise Inspektionen und Kontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass die Strände in Übereinstimmung mit den Vorschriften und Gesetzen betrieben werden. Griechische Strände sind per Gesetz öffentlich zugänglich, und es gibt strenge Regeln und Beschränkungen bezüglich der Bewirtschaftung von Strandabschnitten und der Platzierung von Liegen und Sonnenschirmen.